Academic literature on the topic 'Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann'

Die in der Staatsbibliothek Berlin liegende Quelle "Regeln des Generalbaßes von dem Herrn Musico Heering" (Mus. ms. theor. 348) enthält neben Generalbaß-Grundregeln auch 400 Seiten mit ausgesetzten Generalbässen zu Werken von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Wilhelm Friedemann Bach, Arcangelo Corelli, Johann Gottlieb Graun, Georg Friedrich Händel und Giovanni Battista Pergolesi. Geschrieben wurden sie von Graf Otto Carl Friedrich von Voß. Die Aussetzungen der Werke Johann Sebastian Bachs sind meistens streng vierstimmig. Sie zeigen die retrospektive Musizierpraxis eines Berliner Adelshauses im ausgehenden 18. Jahrhundert. (Autor, Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online)

Das Heinrich-Schütz-Bild des 19. Jahrhunderts, geprägt durch Carl von Winterfeld, war im Wesentlichen das eines Komponisten, der die Grundlagen des Oratoriums gelegt hatte. Noch Philipp Spitta war am Jahrhundertende der Meinung, Johann Sebastian Bach wie Georg Friedrich Händel hätten ihre oratorischen Werke sozusagen auf schützischer Grundlage geschrieben. Auch wenn gelegentlich Schütz'sche Motetten als Beispiele für die alte A-cappella-Kirchenmusik erklangen: Als Hauptwerke des Meisters galten seine Passionen sowie die Vertonung der Sieben Worte. Popularisiert wurden die Stücke in einer Bearbeitung durch Carl Riedel, der sie dem Zeitgeschmack kommensurabel zu machen suchte. Weil aber Riedel zugleich langjähriger Vorsitzender des durch Franz Liszt gegründeten Allgemeinen Deutschen Musik-Vereins war, erweiterte sich das Schütz-Bild um einige neudeutsche Farben: Man spannte Schütz nun ebenso mit Ludwig van Beethoven wie mit Richard Wagner zusammen. So problematisch und verzerrt dieses Bild war, so hat es doch die Beschäftigung mit Schütz erstmals auf eine breitere Basis gestellt. Die erste Gesamtausgabe durch Spitta wäre ohne Riedel wohl nicht möglich geworden. (Autor) Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online

Johann Georg Sulzer’s “Recitativ” is a uniquely ambitious article in hisAllgemeine Theorie der schönen Künste. The longest music article in his encyclopedia and accompanied with over 100 musical examples, it describes the technical features and expressive functions of the genre of recitative through 15 rules. It also documents a regional dispute between Berlin and Hamburg over the composition of recitative. Georg Philipp Telemann and Johann Adolf Scheibe, composers associated with Hamburg, are chastised in “Recitativ” for their willingness to abandon Italianate formulas and adopt French or newly invented techniques. In contrast, the Berliner Carl Heinrich Graun is celebrated, with passages of his recitative used as stylistic exemplars. In the years before the publication of “Recitativ,” a diverse group of musicians in Berlin beginning with Graun expressed distaste for French-influenced recitative, including even the Francophile Friedrich Wilhelm Marpurg. The article is the product of collaboration between several Berliner authors who express their city’s Italianate taste in recitative, including Sulzer, Johann Abraham Peter Schulz, Johann Kirnberger, and Johann Friedrich Agricola. New evidence suggests that Agricola’s influence on the article is greater than previously acknowledged. Sulzer’s text is presented in a side-by-side translation that includes his 39 numbered musical examples, with added bibliographic commentary and translations of poetic texts (also downloadable as an Appendix).